Korbach-Goldhausen(od). Vier Radstrecken sind auf dem Eisenberg entstanden, auf eine Klassifizierung nach Schwierigkeitsgraden wurde bewusst verzichtet, man muss kein erfahrener Trail-Fahrer sein um über die Strecken zu fahren. Der Streckenplaner Diddie Schneider hat gleich zu Anfang eine erste Steigung eingebaut, als Selbsttest: „Wenn es jemand tatsächlich nicht hinkriegen sollte, merkt er es hier, danach geht es auf der gut 1,50 Meter breiten Einbahnstraße sanft bergauf und bergab, gelegentliche Serpentinen und Steilkurven lassen Ungeübte bremsen, aber nicht abfliegen.“ Der Profi-Streckenplaner Schneider weiter: „Wir haben hier eine Strecke gebaut, die wirklich für jedermann geeignet ist, dass ist für mich schwierig gewesen, denn was Profis wollen weiß ich, aber hier musste ich mich bei der Planung in jeden hineindenken.“ Die vier Strecken sind aber nicht nur einfache Trails: Der Goldtrail erzählt die Geschichte des Berbaus am Eisenberg: Goldgräber Caspar nach Knopfdruck oder über QR-Code und Handy vom Goldabbau ab dem 16.Jahrhundert in der Region. Auf dem Uhu-Trail wird über Wald und Natur berichtet und auch der Hanse-Flow lädt zu kurzen Stopps ein.
Es finden sich auf allen Strecken Infos und kleine Geschicklichkeitsübungen. Drei der Trails sind zu Rundkursen verbunden und sind von einem Einstiegspunkt mit eigenen Parkplat in der Nähe der Korbacher Feuerwehr mit einem 3,5 Km langen Weg zu erreichen. Es sind Touren wie Touren „Korbach-Panorama“ und „Eisenberg-Umrundung“ an der Verlobungshütte. Über einen Forstweg führen beide zum Eisenberg-Uphill, der auf einer langen Tour den Berg hinauf zum Sportplatz führt. Bergab zurück zum Start geht es auf zwei verschiedenen Trails, die von der Süd- und Ostseite des Berges wieder den Berg hinunter gehen. Die einfache Einsteigerrunde, der Goldtrail beginnt am Sportplatz in Goldhausen. „Das ist ein Projekt, dass den Tourismus in Waldeck-Frankenberg weiterbringen wird“, ist Staatssekretär Jens Deutschendorf (Grüne) überzeugt. Das Land Hessen hat das mit 20 Millionen Euro veranschlagte Projekt bislang mit 7,6 Millionen Euro gefördert. Was für Touristen gut und Interessant ist, ist auch für die Menschen hier gut und hilfreich,“betonte Landrat Jürgen van der Horst. Der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese ergänzte: „Der Wirtschaftsstandort Waldeck-Frankenberg benötigt Zuzug von Fachkräften, Angebote zur Freizeitgestaltung sind da hilfreich.“ Die nächsten geplanten Green Trails befinden sich in den Gemeinden Willingen und Diemelsee und sind der finalen Planungsphase. Das drei Parks in Nachbarschaft zueinander entstehenist gewollt: „Wir haben dann nicht drei einzelne, sondern einen Dreifach-Park“, so van der Horst. Wenn alle fertig sind, geht der Landkreis von rund 80.000 Nutzern im Jahr aus, erklärte Projektleiter Matthias Schäfer – das entspreche kalkulierten 9,6 Millionen Euro Wertschöpfung in der Region.
Green Trail Kommunen in Waldeck-Frankenberg: Neben dem Landkreis Waldeck-Frankenberg gehören die Städte Korbach, Bad Wildungen, Bad Arolsen, Volkmarsen, Diemelstadt, Lichtensfels, Waldeck, Battenberg und Hatzfeld sowie die Gemeinden Edertal, Vöhl, Diemelsee, Twistetal und Willingen zum Zweckverband, aber auch Kommunen aus Nordrhein-Westfalen zeigen Interesse am Projekt.
Die Eröffnung wurde auf dem Sportplatz in Goldhausen mit einem Fest gefeiert, Fahrradhäuser aus der Region stellten aus und gaben Tipps, es gab Führungen zum Thema Gold im Eisenberg durch das Besucherbergwerkwerk und für die musikalische Unterhaltung sorgte Mark Freier. Mitglieder von NABU und BUND demonstrierten während der Eröffnungsreden, weil nach Ansicht von NABU und BUND das Projekt der Natur schadet. Bürgermeister Klaus Friedrich (Korbach) wies aber auch auf die erheblichen Ausgleichsmaßnahmen hin. Zum Schutz von Natur und Tieren sind zudem die Nutzungszeiten eingeschränkt und einfache Regeln aufgestellt worden: Von Mai bis August 8 Uhr bis 20 Uhr, im September von 8 Uhr bis 19 Uhr, im Oktober von 9Uhr bis 17 Uhr, von November bis Februar 9 Uhr bis 16 Uhr, im März 8 Uhr bis 17 Uhr und im April von 8 Uhr 19 Uhr. Es besteht Helmpflicht und die Fahrtrichtung muss eingehalten werden. Abkürzungen sind tabu.

